Wie sich Freundschaften nach der Geburt verändern – Zwischen Nähe, neuen Prioritäten und Verständnis
- 13. Okt.
- 4 Min. Lesezeit
Erfahre, wie sich Freundschaften nach der Geburt verändern – zwischen neuen Prioritäten, Verständnis und echten Verbindungen. Ein ehrlicher Einblick ins Elternsein.

Schön, dass du heute wieder für einen neuen Blogartikel hier bist. Heute spreche ich mit dir über Freundschaften und wie sie sich mit der Gründung einer Familie verändern.
Freundschaften sind ein zentraler Teil unseres Lebens – sie geben uns Halt, Verständnis und Verbindung. Doch mit der Geburt eines Kindes verändern sich viele Dinge. Nicht nur unser Alltag, sondern auch unsere Beziehungen.
Hier sind fünf grundlegende Punkte, wie sich Freundschaften nach der Geburt verändern – ehrlich, echt und aus dem Leben gegriffen.
Veränderung der Prioritäten
Zeit und Energie, die vorher für Freunde, gemeinsame Aktivitäten oder Feiern verfügbar waren, werden nun größtenteils von den Bedürfnissen des Kindes in Anspruch genommen. Das kann dazu führen, dass der Kontakt weniger wird und die Intensität der Freundschaft nachlässt.
Unsere Prioritäten verändern sich – auf beiden Seiten. Das bedeutet nicht, dass die Freundschaft weniger wert ist, sondern dass sie sich an eine neue Lebensphase anpasst.
Neue Freunde & neue Verbindungen
Mit der Zeit entwickeln sich neue Freundschaften – mit anderen Müttern, Vätern und Familien. Ob in der Krabbelgruppe, in der Kita oder auf dem Spielplatz: Wir finden Gleichgesinnte, mit denen wir uns über Erlebtes, Sorgen und Gedanken austauschen können. Menschen, die unsere Situation verstehen und nachvollziehen.
Und ja, hier möchte ich einmal ehrlich aussprechen, was viele Eltern denken:
Wenn du keine Kinder hast, kannst du nicht wirklich nachvollziehen, wie sehr sich das Leben verändert.
Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als ich selbst kinderlos war und dachte: „Mein Kind würde nie in meinem Bett schlafen.“
„Was auf den Tisch kommt, wird gegessen.“
„Bei mir gibt es kein Fernsehen bis zur Schule.“
Oh, ihr Lieben, wir alle waren einmal an diesem Punkt – und dann kam die Realität:
Überforderung, Alltag, Job, Partnerschaft und all die anderen Herausforderungen.
Und ja – genau dann darfst du TV schauen. Dann koche ich dir ein anderes Abendessen, weil ich froh bin, dass du heute Abend überhaupt etwas isst. Und ja, genau dann schläfst du in meinem Bett, weil ich einfach nicht mehr kann.
Fühlt euch bitte nicht schlecht.
Wir dürfen es uns leicht machen. <3
Emotionale und soziale Unterstützung
Freundschaften nach der Geburt spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Stress abzubauen und das Wohlbefinden zu fördern. Wenn wir in Freundschaften emotionale und soziale Unterstützung erleben, wenn wir Menschen finden, die zuhören und Verständnis zeigen, können wir den Alltag besser bewältigen.
Wir dürfen Hilfe annehmen – in dem Maß, wie wir sie brauchen. Egal, was andere denken oder ob jemand anderes weniger Unterstützung benötigt. Es ist okay, gut und wichtig.
Interessen verändern sich
Ein sehr wichtiger – manchmal auch schmerzhafter Punkt. Natürlich verändern sich unsere Interessen. Das ist normal. Unser ganzes Leben wurde auf den Kopf gestellt.
Früher haben wir uns gerne die Nächte um die Ohren geschlagen, während wir heute ein gemeinsames Abendessen oder einen Spaziergang einem Clubbesuch jederzeit vorziehen.
Ein „Stell dich nicht so an, lass uns endlich mal wieder feiern gehen“ hilft da nicht. Denn ich kann nicht ausschlafen oder den ganzen Tag im Bett liegen. Mein Alltag beginnt morgen früh mit Kindern, die Aufmerksamkeit, Frühstück und Geduld brauchen.
Aus „Lass uns mal wieder feiern gehen“ wird ein:
„Bitte komm in deiner Jogginghose auf meine Couch – wir bestellen Pizza. Für mehr reicht meine Energie gerade nicht.“
Das sollte toleriert und akzeptiert werden. Ich sage nicht, dass wir alles aufgeben müssen, was wir früher geliebt haben – aber geht nach eurem Gefühl. Tut, was sich richtig und gut anfühlt – nicht das, was andere erwarten.
(Im nächsten Blogpost gehe ich detaillierter auf das Thema „eigene Ressourcen“ und deren Bedeutung ein.)
Kommunikation & gegenseitiges Verständnis
Klare Kommunikation und gegenseitiges Verständnis sind entscheidend, um Freundschaften als Eltern aufrechtzuerhalten. Es ist wichtig, offen über Veränderungen zu sprechen und Verständnis für die neue Situation zu entwickeln.
Wie in einer Partnerschaft gilt auch hier: Wir können uns nicht vorstellen, wie sehr sich das Leben verändert – bis es passiert. Nicht nur für uns, auch für unser Umfeld bedeutet das eine große Umstellung.
Wir haben neue Themen, neue Herausforderungen, neue Prioritäten. Jeder muss seinen Platz neu finden und sich an die neue Dynamik gewöhnen.
Frage auch gerne einmal nach, wie sich dein Gegenüber fühlt: Wie erlebt deine Freundin oder dein Freund die neue Situation? Was fehlt ihr oder ihm? Was würde sie oder er sich wünschen?
Wenn beide Seiten gesehen und gehört werden, kann man Wege finden, die Freundschaft lebendig und liebevoll zu halten – auch mit Kind und Familie.
🌿 Fazit: Freundschaften dürfen sich verändern
Freundschaften verändern sich mit der Gründung einer Familie – und das ist völlig normal. Wenn wir offen kommunizieren, Verständnis zeigen und ehrlich bleiben, können Beziehungen auf eine neue, tiefere Weise wachsen.
Veränderung bedeutet nicht Verlust – sie bedeutet Entwicklung.
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